Margarete Schrüfer legt um den Altar, der im Zentrum der Elisabeth-Kirche steht, einen kreisrunden Teppich aus flauschigem Filz. Um den Altar aus festem Stein fließt nun weiches Textil. Der Teppich hat den gleichen Durchmesser wie die Kuppel über ihm, er ist im selben Blau gefärbt wie die Kuppel. Auch das Sternenmuster greift die Ornamentik der Kassetten in der Kuppel auf.
Das Oben spiegelt sich im Unten; die wuscheligen Fäden, die aus dem Teppich hervorstehen, Strecken sich nach oben. Der Mensch, der ,,nach oben offen ist", begegnet der Gegenwart Gottes nicht nur ganz oben, sondern auch im Zwischenraum zwischen Himmel und Erde: Margarete Schrüfer hebt sozusagen die Erde etwas empor und den Himmel etwas nach unten, und da, wo sie sich treffen, entsteht ein unsichtbares Energiefeld.
Hans-Peter Weigel
Künstlerseelsorger des Erzbistums Bamberg