Frauen.Taten.Werke. 12 Dialoge. Contemporary, Diözesanmuseum Bamberg

Frauen.Taten.Werke. 12 Dialoge. Contemporary 
Diözesanmuseum Bamberg
24.06. - 10.10.2023

Die Ausstellung zeigt die weiblichen Traditionsstränge im patriarchalen System der katholischen Kirche.
 Im Spannungsfeld von Berufung und Widerstand, persönlicher Ambition und gesellschaftlicher Wirklichkeit wirkten und wirken Frauen seit Jahrhunderten für die Frohe Botschaft Jesu Christi. 12 von ihnen ist diese Ausstellung „Frauen.Taten.Werke. 12 Dialoge. Contemporary“ gewidmet. 

12 Künstlerinnen und Mentorinnen schaffen mit ihren Werken und Texten die Übersetzung ins heute. Alte Bildtraditionen werden aufgebrochen, neue Formen und Botschaften gesucht. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen mit diesen Frauenfiguren in Dialog zu treten und sie unter dem Aspekt des Zeitbezugs kennenzulernen.

Die Installation „Containing the Uncontainable“ besteht aus einem 1 x 1 x 1 Meter großen goldfarbenen Gabionekorb, der mit schwarzen handgenähten Rosen aus Samt gefüllt ist. In dieser Arbeit spiegeln sich Ambivalenzen und schmerzliche Gegensätze im Leben der Heiligen Elisabeth von Thüringen wider. Elisabeth ist bekannt für ihre Wohltätigkeit und ihr radikales Engagement für die Armen, auch wenn das ihre soziale Position als Adelige gefährdete.

Der Gabionekorb symbolisiert einerseits Schutz und Sicherheit, andererseits kann er auch als Käfig interpretiert werden. Dies kann auf Elisabeths Position als Landgräfin anspielen: sie war zwar privilegiert, erlebte aber auch schmerzhafte Einschränkungen durch Konventionen ihrer Zeit und die patriarchale Gesellschaft. Besonders toxisch war die Beziehung zu ihrem Beichtvater, Konrad von Marburg. Er zwang sie zu strenger Askese und bemächtigte sich ihres Erbes. Die schwarzen Samtrosen können stehen für Trauer und Verlust angesichts der vielen Opfer, die die Heilige in ihrem kurzen Leben gebracht hat, aber auch für ihren Widerstand und ihre Rebellion gegen Einschränkungen und machtvolle Erwartungen, denen Elisabeth begegnet ist.

Die Verbreitung einiger Rosen im Raum verstärkt die Idee, dass ihre Bedeutung und Symbolik sich auf verschiedene Weise entfalten können. Die Installation fordert dazu auf, Elisabeths Leben aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und seine Ambivalenzen zu durchdenken.